Stopp – hier geht’s nicht weiter
Es läuft gerade so gut …
Das Leben läuft gerade so angenehm, in ruhigen Bahnen, alles geordnet, jeder spielt mit, es flutscht so dahin. Die nahe und ferne Zukunft ist so schön geplant: der Urlaub, das ruhige Wochenende, der Geburtstag, das Projekt in der Arbeit, die Zeit mit den Kindern, das Treffen mit den Oldies, friedliche Gemeinschaft mit dem Partner usw.
… und dann ist alles anders
Aber plötzlich macht uns irgendjemand (?) einen Strich durch die Rechnung. Oder schlagartig ändert eine Erkrankung, ein Schicksalsschlag alles. Unser Leben nimmt plötzlich eine andere Wendung – STOPP – und hindert uns, auf der Geraden weiter zu surfen. Der Flow ist vorbei.
Was nun?
Welche Emotion kommt hoch? Wut, Starre, Angst, Fassungslosigkeit?
Im ersten Moment fällt es uns schwer, neutral – geschweige denn positiv – zu reagieren. Könnten wir die negative Energie transformieren in zB Tatkraft, Mut, Neugierde? Puh! Mir fällt das sehr schwer. Aber ein erster Lösungsansatz könnte sein: nichts tun und nur einmal durchatmen.
Haben wir Werkzeuge, die uns helfen können? Fähigkeiten, Kenntnisse, mentales Training wie Perspektivenwechsel. Könnte die uns auferzwungene Situation sogar eine Hilfe sein? Eine beschützende Umarmung, die „Vorsicht!“ ruft?
Unterstützung von außen
Welche Person kann uns helfen, hier Klarheit zu gewinnen? Jemand aus der Familie, dem Freundeskreis, der Kollegenschaft, aus einer Institution oder eine Lebensmeisterin?
In meinem spirituellen Wörterbuch Sanskrit-Deutsch (das ich am Pfarr-Bücher-Flohmarkt gefunden habe!!!) steht zum Wort Guru:
guru adj und m (dt. Guru)
– schwer, von Gewicht, gewichtig, groß
– ein Lehrer geistiger Disziplinen auf dem Weg zur Selbsterkenntnis, insbesondere der spirituelle Meister
– spirituell bedeutet die Silbe „gu“ Dunkelheit oder Unwissenheit, die Silbe „ru“ für Entfernung, Vernichtung derselben
Die Tradition unterscheidet 4 Guru-Stufen:
- die Eltern, durch die der Mensch diesen Körper erhält und die ihn in das Leben und seine Probleme einführen
- die Lehrer der Schule und Universität, die Handwerksmeister und alle, welche mit der Ausbildung befasst sind
- der spirituelle Meister, der den Sinn und Zweck des Lebens erklärt, der den Weg zur Selbstfindung kennt und ihn unter Hinweis auf die Gefahren und Hindernisse, die auftreten könnten, zeigt.
- der kosmische Guru oder Avatar (die Hindus betrachten Moses, Abraham, Jesus, Mohamed, Krishna, Buddha als Avatar), zu dem der spirituelle Meister hinführt und der als göttliche Inkarnation vollkommen ist.
Das Unfassbare fassbar machen …
Der Mensch hat es weit gebracht und kann dank seiner Gehirnleistung und Kreativität enorm viel: herstellen, erfinden, planen, reflektieren, … Die Schöpfung (und somit auch das Leben) erinnern uns jedoch immer wieder an unsere menschliche Begrenztheit. Dann weist uns die Natur in unsere Schranken zurück und zeigt uns die Weite der vielen „anderen“ Möglichkeiten. Aus der Fixierung auf das Eine entwickelt sich ein Blick auf das Viele, der uns manchmal geschenkt wird, ohne dass wir es uns gewünscht haben.
Hier darf ich meine Anusara-Yogalehrende Vilas und Lalla zitieren: „Es gibt Momente“ wie der Anblick eines Regebogens oder eines Rehs im Wald „, die in ihrer Dauer kurz, aber in ihrer Wirkung anhaltend und tief beglückend sind.“ Achtsamkeitspraxis wie Yoga lässt uns erkennen, dass solche Momente festgehalten werden können, wenn wir im Herzen offen und im Geist aufmerksam sind.
Im Alltag sind wir aber oft gestresst und somit eng im Herzen, unaufmerksam, hektisch, voller Sorgen. Einmal die Augen zu schließen und sich ein ruhig atmendes Baby in seinem friedlichen Schlaf oder eine schnurrende Katze, die sich wohlig streckt, vorzustellen, beruhigt das angespannte Nervensystem.
… im Yoga
Und so ergeht es uns dann auch auf der Yogamatte: Wir sind präsent, atmen, erfahren, wie Yoga auf der körperlichen, mentalen, emotionalen, energetischen und spirituellen Ebene wirkt. Wir erleben Unfassbares während der Praxis, verinnerlichen es durch Wiederholung, um es für den Alltag fassbar zu machen. Somit können wir es abrufen, wenn der Flow plötzlich wieder einmal gestoppt wird.
Apropos planen
Die Yogaferien 2026 sind geplant! Ist doch schön – wir können uns darauf freuen. Aber wer weiß, was alles noch dazwischen kommt oder wer von uns dann doch andere Pfade nimmt.
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