Ist Yoga eine Religion oder eine spirituelle Technik?

Oft werde ich als Yogalehrerin gefragt, ob Yoga eine Religion ist. Yoga ist das Erforschen der eigenen Tiefen und der Mysterien – und das macht auch jede Religion.

Die Tiefen erforschen

In seinem Artikel über Yoga und Religion kommt Georg Feuerstein, ein deutscher Indologe, zum Ergebnis, dass Yoga selbst eine Technik  ist, mit der wir die Tiefen der menschlichen Natur erforschen und die Mysterien von Körper und Geist ausloten können. Im Zentrum aller Yogastile steht die Annahme, dass du dein volles Potential als Mensch noch nicht erreicht hast. Yoga hat zum Ziel, dass du mit deinem spirituellen Inneren – deiner wahren Natur – in Berührung kommst. Yoga wurde immer von Leuten mit einer Bandbreite von Philosophien und Glaubenseinstellungen praktiziert.

Hier findest Du meine Übersetzung seines Artikels ins Deutsche: Ist Yoga eine Religion ?

Aus der Ruhe heraus handeln

Eine Technik, um in diese Tiefen einzutauchen und die alle Religionen, Kulturen und Philosophien kennen, so meint Eberhard Bärr, ein weiterer Yogalehrer und Autor, ist die Stille und der Rückzug. Wozu brauchen wir diesen Raum der Stille? Im Innehalten erkennen wir, dass eine Veränderung im Außen uns nur deswegen stört, weil sie nicht so abläuft, wie wir es uns gewünscht hätten und in uns eine Reaktion auslöst.

Um in komplexen Situationen nicht aus Aggressivität oder aus Verwirrtheit heraus zu handeln, sondern aus Klarheit und Liebe, brauche ich einen ruhigen Geist. Die Yogapraxis erzeugt diesen ruhigen Geist. So wie Patanjali schon in seinen Yogasutren schreibt: yogas citta vrtti nirodhah – Yoga ist das Zu-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist. Religio bedeutet „sich wieder zurück verbinden“. Ist der Geist ruhig, sind wir wieder mit unserer inneren Mitte verbunden. So gesehen ist Yoga dann vielleicht doch eine Art Religion.

Vertiefende Yogapraxis

Direkte persönliche Erfahrung ist auf dem Yogaweg wichtiger als jede Theorie. In unserem aktuellen 10-Wochenkurs gehen wir in die Tiefen des Erforschens: eines der ältesten Mantren begleitet uns, wenn wir Stunde für Stunde eine andere Asana im Detail kennenlernen und sie mit einer passenden Herzqualität verbinden.

Innehalten und Meditation lassen uns das Erlebte begreifbar machen. Durch diese Praxis bringen wir den Fokus auf unsere Haltung (körperlich auf die Asana sowie mental auf unsere Lebenseinstellung) und vertiefen somit unsere Konzentration. Einpünktigkeit und Mono-Tasking statt Zerstreutheit und Multi-Tasking. Die eigene Praxis zu finden hilft dir der Workshop „Morgenpraxis“ am 7. Dezember und bei einem gemeinsamen Frühstück danach kommen wir in den Austausch.

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