Dem Glücklichsein auf der Spur
Auf der Butterbrotseite des Lebens
Für mich kann ich sagen, dass ich wahrlich auf die Butterbrotseite gefallen bin: Ich lebe in einem wunderschönen Land, in Frieden. Für vieles ist gesorgt. Als Frau bin ich (fast) gleichberechtigt. Ich kann meinen Unterhalt selbst verdienen und werde meist respektiert und von einigen sogar geliebt.
Herbergssuche
Kennt Ihr das Lied von der Herbergssuche? „Wer klopfet an? – O zwei gar arme Leut! – Was wollt ihr dann? – O gebt uns Herberg heut. O durch Gottes Lieb wir bitten, öffnet uns doch eure Hütten! – O nein, o nein! – O lasset uns doch ein! – Das kann nicht sein. – Wir wollen dankbar sein. – Nein es kann einmal nicht sein, drum geht nur fort, ihr kommt nicht rein!“
So die erste Strophe vom Lied, das beschreibt, wie Josef und die hochschwangere Maria eine Nachtunterkunft suchten und dann schließlich und endlich doch noch im Viehstall des Wirts auf Heu schlafen durften, weswegen der kleine Jesus (das Christkind) in einer Krippe zur Welt kam.
Wer entscheidet über mich und mein Leben?
Wenn mich heute jemand um etwas bittet, weil es ihm schlecht geht, entscheide ich mit meiner Antwort, ob ich ihm helfe oder nicht. Jede Person muss natürlich selbst erwägen, was und wie viel sie geben möchte. Es muss ja nicht gleich eine Unterkunft sein! Materiell zu unterstützen, ist eine Möglichkeit. Ein freundliches Wort, ein Lächeln, Zuhören kostet nichts und ist die andere Möglichkeit.
Des Glück is a Vogerl
Glücklichsein ist erlaubt. Dafür muss man sich nicht schämen oder ein schlechtes Gewissen haben. Wenn es uns gut geht, dann ist das ein Geschenk, das wir genießen dürfen und uns Kraft gibt, die wir teilen können.
Manche glauben, dass man sich das Glück erarbeiten kann, nach dem Motto „Jede ist ihres Glückes Schmied“. Dem einen widerfahren glückliche Zufälle, dem anderen immer wieder Schicksalsschläge:
- Wenn ich über die Straße gehe, kann es sein, dass just im selben Moment oder kurz hinter mir ein Auto bei Rot über die Straße fährt und mich (gerade nicht) niederfährt.
ODER
- Ein Kinofilm erzählt die Geschichte eines jungen Paares am Flughafen, das sich streitet, weil es das Flugzeug verpasst hat. Dann hören sie in den Nachrichten, dass es abgestürzt ist.
„Des Glück is a Vogerl“ sagt der Wiener. Auch wenn es mir jetzt gut geht, wer sagt, dass es immer so bleiben wird? Vielleicht bin ich einmal froh, wenn auch mir jemand hilft?
Ausgleich schaffen
Warum sollte ich nicht ein klein wenig auch anderen zu etwas Glück verhelfen? Erst kürzlich habe ich von einer Studie gelesen, wie glücklich es macht, jemanden zu helfen. Ehrenamt tut der eigenen Psyche gut!
Außerdem schaffen wir ein wenig Ausgleich in unserer Gesellschaft und sorgen so für ein Mehr an sozialem Frieden. Bewiesen ist, dass dort, wo die Einkommensschere weit auseinander klafft, auch mehr Kriminalität herrscht. Wenn die Reichen für etwas mehr Gerechtigkeit in ihrem Land sorgen, können auch sie in Frieden leben.
Es sagt viel über unsere heutige Gesellschaft aus, wie wir mit Menschen umgehen, die weniger Glück im Leben haben.
Bist Du glücklich?
Im Buch von Andreas Altmann „Triffst Du Buddha, töte ihn!“ stellt der Autor auf seiner Reise durch Indien immer wieder die Frage „Bist du glücklich?“ und erhält folgende Antworten:
- “ Ja, weil ich Dich getroffen habe.“
- „Ja, weil ich meine Frau dabei habe.“
- „Ja natürlich, ich atme.“
Folgende Geschichte in diesem Buch möchte ich ebenfalls an dieser Stelle mit Dir teilen:
Zwei Brüder leben in Indien. Der eine steht erfolgreich im Leben, der andere versank in der Gosse arbeitslos und besoffen. Der eine antwortet auf die Frage „Warum bist Du abgestürzt?“ mit dem Satz „Ach, weil mein Vater Alkoholiker und meine Mutter Prostituierte war“. Der andere antwortet auf die Frage „Warum bist Du erfolgreich?“ mit dem Satz „Ach, weil mein Vater Alkoholiker und meine Mutter Prostituierte war“.
Wie werde ich glücklich?
Bert Brecht soll als Rezept für ein glückliches Leben gesagt haben: „Lege Dir eine Elefantenhaut und ein Elefantenherz zu!“
Als Yogini kann ich empfehlen, zu meditieren oder still zu sitzen und in die Ruhe zu kommen. Nach der Meditation hat man gute Ideen, praktische Einfälle, geistige Klarheit und mehr Mitgefühl. Die anderen „stören“ einen weniger und man ist in der Lage, die Mitmenschen in Ruhe leben zu lassen, wie es Andreas Altmann ausdrückt. Auch das kann ein Beitrag zum Weltfrieden sein.
Die beste Zeit fürs Meditieren ist übrigens der Morgen, bevor das Leben draußen oder bei mir selbst beginnt, es draußen noch dunkel und still ist, also bevor Licht, Temperatur und Geräusche zunehmen.
Mit Yoga dem Glücklichsein auf der Spur
In diesem Sinn wäre doch genau der Dezember die richtige Zeit, um mit dem Meditieren zu starten/das Meditieren zu intensivieren! Ein paar Körperübungen und Atemübungen vorweg helfen fürs ruhige Sitzen. Dann konzentriere Dich auf Deinen Atem. Beim Einatmen sage Dir vor „ich atme ein“, beim Ausatmen „ich atme aus“ und schon hat man seine Morgenpraxis beisammen.
Danach ist man bereit, der Welt freundlich entgegenzutreten. „Die Achtsamkeitsspanne ist gewachsen, der Umgang mit der Welt ist lässiger geworden, die Lebendigkeit gestiegen“ (Andreas Altmann). Viktor Frankl würde es so ausdrücken: Du hast die Freiheit gewonnen, zwischen Reiz und Reaktion inne zu halten, um danach bewusst zu reagieren.
Mehr Anregungen für Deine Yogapraxis und hoffentlich auch fürs Glücklichsein erhältst Du in den 10-Wochenkursen oder bei den Yogaferien. Dem Thema Glück werden wir uns zum Beispiel an unserem Yoga-Wochenende in Mönichwald Ende Jänner näher widmen (neben Langlaufen, Winterwandern und Wellness). Achtung: Anmeldefrist ist bereits der 23. Dezember!
Ich wünsche Dir von Herzen eine besinnliche Adventzeit, fröhliche Weihnachten und einen friedlichen Jahreswechsel.



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